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Wissenschaftler im großen Dachgeschoss der Hl. Dorothea [FOTOS, VIDEO]

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Das Dachgeschoss der Dorotheakirche ist über 43 m lang und 24 m breit. – Problemlos würde dort ein großes Wohnhaus passen. Wissenschaftler aus der Gruppe imodos am Institut für Bauwesen der Fakultät für Raumgestaltung und Geodäsie der Naturwissenschaftlichen Universität in Wroclaw untersuchen die Verformungen der Konstruktion des riesigen, ca. 650 Jahre alten Dachstuhls.

Die monumentale Kirche des Hl. Stanislaus von Krakau, der Hl. Dorothea und des Hl. Adalberts (umgangssprachlich als Dorotheenkirche bezeichnet), steht in der Stadtmitte, mit dem "Rücken" zu ul. Świdnicka, zwischen dem Hotel Monopol und Solpol. Der Haupteingang liegt am pl. Franciszkański. Der riesige dreischiffige Innenraum ist 25 m hoch. - „Im Krieg ist die Dorotheenkirche fast vollständig erhalten geblieben, wurde nur von einer Bombe getroffen, die glücklicherweise nicht explodierte“- sagt Dr. Ing. Radosław Tatko vom wissenschaftlichen Team imodos.

Vor einigen Jahren wurde das Dach komplett neueingedeckt, die Konstruktion des Dachstuhls allerdings hat man stehengelassen. Nur an einigen Stellen wurden kaputte Elemente verstärkt oder ausgetauscht. Wir schätzen, dass die Konstruktion zu 80 Prozent ursprünglich ist.

102 Stufen und noch höher

Durch eine Tür im Chor betritt man ein schmales Treppenhaus. Dann muss man 102 Steinstufen bewältigen, um in das Dachgeschoss über dem Chor zu gelingen. Dieses ist nur etwa 15 m hoch. Von dort wechselt man zum Dachgeschoss über den Schiffen, über dem Kopf erstreckt sich dann eine mächtige Konstruktion aus Hunderten riesiger Rundbalken. In diesem Teil ist das Dachgeschoss sieben Stockwerke hoch, 43 m lang und 24 m breit. – „Problemlos würde dort ein mehrstöckiges Wohnhaus Platz finden“- sagt Dr. Ing. Maciej Orzechowski.

Die Spezialisten aus dem Institut für Bauwesen der Naturwissenschaftlichen Universität sprechen mit Anerkennung über die Konstrukteure und Erbauer des Dachs. – „Das waren erstklassige Fachleute und der Bau ein besonders kompliziertes Unternehmen. Die Konstruktion des Dachstuhls stützt sich auf den Außen- und den Innenwänden. Die Giebel wurden erst errichtet, als der Dachstuhl fertig war“ - sagt Dr. Radosław Tatko. – Die Bauarbeiter mussten die unten angefertigten Elemente in die Höhe von 40 m hinaufziehen. Sie benutzten Hebelwinden, die nicht erhalten sind. Heute sind die Planer mit spezieller Computersoftware ausgerüstet, das Zeichnen der Dachkonstruktion eines durchschnittlichen Hauses wird dennoch oft zur Herausforderung. Die Baumeister, die vor 650 lebten, hatten solche Werkzeuge nicht und kamen perfekt zurecht.

Beim Bau waren vermutlich zwei Gruppen von Zimmerleuten tätig. Darauf deuten die Zimmermannsmarken hin, charakteristische Kerben, die auf den Konstruktionselementen zu sehen sind.

Wenn der Wind weht

Ein Gegenstand der Untersuchung der Gruppe imodos – in der neben Dres. Radosław Tatko und Maciej Orzechowski auch Ing. Agata Włóka tätig ist, bilden auch die Dachstuhlkonstruktionen, genauer ihre Verformungen.

Dr. Ing. Maciej Orzechowski: - Der Dachstuhl "arbeitet" immer, verschiebt sich durch den Wind, das Holz verformt sich bei Feuchtigkeit- und Temperaturschwankungen. Manchmal betragen die Unterschiede zwischen dem durch die Sonne erwärmten Dachrücken und dem beschatteten unteren Dachrand 10-12 Grad. Das ist auch für den Zustand des Dachstuhls und seine Arbeit relevant. Wir überwachen diese Verschiebungen.

Die Forscher entwickelten ihr eigenes Computerprogramm und ein Bemessungssystem zur Dachüberwachung. Es besteht aus mehreren Dutzend Seil- und Lasersensoren, die jede, selbst die kleinste Verschiebung um wenige Millimeter registrieren. Diese Daten werden mit den Informationen über die Wetterverhältnisse verglichen – eine Wetterstation befindet sich auf dem benachbarten Schulgebäude.

Dach der Dorotheenkirche ist durch das Geweicht der Dachziegeln verformt, es ist auch leicht schief. – „Für die Fachkenntnisse seiner Planer und Erbauer spricht die Tatsache, dass trotz weitgehenden Verformungen die Konstruktion stabil bleibt“ - fügt Dr. Ing. Radosław Tatko hinzu.

Die Untersuchungen können auch bei der laufenden und dauerhaften Analyse des Zustandes des Dachstuhls nützlich sein. In Zukunft ist auch die Besichtigung des Dachgeschosses durch kleine Touristengruppen geplant – mit Sicherheit wäre dies eine interessante Sehenswürdigkeit in der Stadtmitte Wroclaws.

Vorerst werden die von den Wissenschaftlern gesammelten Daten laufend auf der Internetseite: www.imodos.eu/dorota_research.html veröffentlicht. Dort findet man auch Panoramafotos vom Dachgeschoss der Dorotheenkirche.

Video/Fotos: Janusz Krzeszowski

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