Sehen Sie die Kulissen des Kriminalistischen Laboratoriums [VIDEO]

Schon ein Besuch in den zwei ersten Laboren des Polizeipräsidiums der Woiwodschaft in Wroclaw - für Daktyloskopie und Gerichtsgenetik lässt nachvollziehen, dass das Aufgabenspektrum der Techniker für Kriminalistik sowie der Polizisten im Erkennungsdienst Kenntnisse in Chemie, Physik, Biologie, Biotechnik und Psychologie erfordert. Außerdem muss man dabei Geduld, Genauigkeit und Fähigkeit zur stundenlangen Konzentration an den Tag legen. – „Gute körperliche Verfassung ist auch notwendig. Am Tatort arbeiten wir oft mehr als zehn Stunden ohne Pause“ - sagt einer der Polizisten. – „Unerlässlich sind auch Intuition und ein Gespür dafür, wo man eine Spur finden kann, die sich als entscheidend bei der Lösung eines Falls erweist. Dies lässt sich weder in einem Kurs noch aus dem Lehrbuch erlernen.

Zum Beispiel die Daktyloskopie – in den Filmen sieht man die Herrschaften in Schutzanzügen, die mit Pinseln am Tatort hantieren, das Ergebnis der Sichtung schmeißt man in den Computer, der ein Foto des Täters ausspuckt.

Polen besser als Scotland Yard

Währenddessen umfasst das Labor für Daktyloskopische Untersuchung in Wroclaw mehrere Zimmer, ausgestattet mit Spezialausrüstung, Schränken mit chemischen Reagenzien, Lampen, Apparaten. – „Zur Daktyloskopie gehört nicht nur die Untersuchung der Abdrücke der Finger, sondern auch der Ohren oder Lippen, denn auch sie sind einmalig“ - sagt Oberkommissar Edward Polakiewicz vom Polizeipräsidium der Woiwodschaft in Wroclaw. – „Und übrigens waren es die polnischen Kriminologen, die das Verfahren zur Identifizierung der Rotfärbung der Lippen entwickelt haben. Dadurch konnte der Fall der Serienkindermörderin aus Schweden gelöst werden, an dem sogar die Ermittler vom Scotland Yard scheiterten. Die Vorstellung der Labore des Kriminalistischen Laboratoriums im Polizeipräsidium der Woiwodschaft in Wroclaw gehört zu den Veranstaltungen der Nacht der Laboratorien am 10. Oktober.

Das Polizeilaboratorium in Wroclaw fertigt jährlich 13. Tausend Expertisen in rund einem Dutzend Bereiche der Kriminalistik an. Während der Nacht der Laboratorien wird im Innenhof der Naturwissenschaftlichen Universität am pl. Grunwaldzki 24a ein Verkehrsunfall vorgeführt. Beamte der Verkehrspolizei zeigen, wie ihre Arbeit an der Unfallstelle aussieht. Geplant ist auch eine Vorführung der Arbeit eines Ermittlungsteams am Ort eines schweren Verbrechens. Spannend kündigt sich auch die Vorstellung der einzelnen kriminalistischen Labore an. Man kann dabei etwa erfahren, wie ein Phantombild erstellt wird, mit welchen Methoden im Laboratorium das Alkoholgehalt in den Körperflüssigkeiten ermittelt wird, oder wie die Spezialisten arbeiten, die sich mit der Untersuchung der Ton- und Filmaufnahmen oder Computergeräte beschäftigen.

Die Polizisten bemerken dabei, dass sie einerseits gerne ihre Werkstatt vorführen möchten, doch das Treffen während der Nacht der Laboratorien soll auch Bildungszwecken dienen. – „Wir möchten zeigen, was uns die Arbeit am Tatort erleichtert, und was sie erschweren kann“ - sagt Oberkommissar Polakiewicz. – „Zum Beispiel wenn ein Wohnungsbesitzer bemerkt, dass er ausgeraubt wurde, prüft er sofort den Versteckort seiner Wertsachen. Bei der Gelegenheit zerstört er die Spuren, die der Täter hinterlassen hat.

Für die Vorführung der Fähigkeiten der Spezialisten des kriminalistischen Laboratoriums ist eine Anmeldung erforderlich. Der ausführliche Plan der Vorführungen und Anmeldeformular finden Sie auf der Seite: noclaboratoriow.pl.