Insgesamt nahmen an den drei bisherigen Folgen des Programms etwa hundert Partnerschaften teil. Der Veranstalter - Wroclawskie Centrum Akademickie (Akademisches Zentrum Wroclaw) – bezeichnet als Partnerschaft einen Tandem aus einem Wissenschaftler, der ein Jahr (ohne seine Stelle an der Hochschule zu verlassen) für eine Firma aus Wroclaw tätig ist. Der Forscher kann sein Wissen in der Praxis anwenden, der Unternehmer hat kostenlos einen Mitarbeiter mit aktuellem Wissensstand und die Stadt, die den Forscher bezahlt, profitiert davon, weil diese Zusammenarbeit Chancen auf neue Arbeitsplätze und Entwicklung der lokalen Wirtschaft bietet .
Am Dienstag erzählten auf dem Campus des Forschungszentrums EIT+ Wissenschaftler und Unternehmen über die Ergebnisse der Zusammenarbeit.
Dr. habil. Małgorzata Zakrzewska, Biotechnologin von der Universität Wroclaw, arbeitete für die Firma Pure Biologics an einer Methode für die Stammzellengewinnung. Als Inspiration für sie dienten Untersuchungen ihres Bekannten an einem Institut in Kalifornien. – „Die Firma hat mich eingestellt, weil sie selbst kein Risiko eingehen wollte“ – sagte Dr. habil. Małgorzata Zakrzewska. – „Ich gebe zu, dass obwohl das Programm Mozart die Tätigkeit für die Firma an einem Tag in der Woche voraussetzt, habe ich viel mehr Zeit im Labor verbracht“.
Die Zusammenarbeit brachte positive Ergebnisse. – „Wir haben heute eine neue Technologie zur Stammzellengewinnung, die bei der Regenerationstherapie angewendet werden können. Notwendig sind jedoch weitere Untersuchungen und ein Programm zur Vermarktung der Ergebnisse“ – fügte die Wissenschaftlerin hinzu.
Für ein großes Interesse sorgte die Erzählung von Piotr Czekierda, Vorstand der Firma Meli Melum, die Cidre herstellt, mit dem Dr. Joanna Chmielewska von der Naturwissenschaftlichen Universität die Zusammenarbeit einging. Heute, nach fast zweijähriger gemeinsamer Forschung ist der Cidre von Meli Melum in zahlreichen angesehenen Lokalen und Geschäften erhältlich. – „Wenn wir an der Technologie arbeiten, möchten wir auch an der Kultur von Cidre tätig sein“ - betonte Piotr Czekierda. – „Während der Zusammenarbeit mit Frau Doktor Chmielewska erhielten wir eine starke Laborunterstützung, wir führten Experimente unter Verwendung von Hefe und Temperatur durch“.
Chef von Meli Melum bemerkte, dass die Arbeit mit vielen Spannungen verbunden ist. Mit kreativen Spannungen, betonte er. – „Firmen, die ihr eigenes Geld in die Forschung investieren, wünschen sich schnelle Ergebnisse, die in Gewinnen und Rückzahlung der Investition resultieren sollen. Die Forscher entscheiden sich oft für einen Nebenweg, verlangsamen auf diese Weise den Entscheidungsprozess, jedoch gerade deshalb entstehen innovative, außergewöhnliche Lösungen“.
Wir sind gut – gibt uns neue Aufgaben
Dr. Łukasz Piwowar vom Institut für Informatik der Universität Wroclaw arbeitete über ein Jahr für die polnische Abteilung des britischen Konzerns Imagination Technologies (arbeitet u.a. mit der Firma Apple an den Untersuchung der Schaltprozessoren). – „Wir erzielten sehr gute Ergebnisse, auf die ich in der Konzernzentrale stolz sein konnte“ sagte Paweł Patroński, Leiter der Abteilung in Wroclaw. – „Ich wünsche mir, dass uns die Firma mit ernsteren Aufgaben im Bereich der neuen Technologien betraut. Wroclaw hat ein riesiges Potenzial, gute Hochschulen und immer mehr exzellent vorbereitete Spezialisten, dank denen wir sicherlich solche Aufgaben bewältigen werden“.
Insgesamt entstanden dank der Durchführung der 2. Folge des Programms Mozart 20 neue Arbeitsplätze, 45 neue Produkte und technologische Lösungen, auch im Bereich des Managements. Außerdem absolvierten ca. 90 Studenten ihre Praktika, es wurden auch mehrere Dutzend Diplomarbeiten verfasst.
