Das Überregionale Gynäkologische Zentrum für Mädchen (Ponadregionalne Centrum Ginekologii Dziewczęcej) entsteht am Klinikum für Frauenheilkunde und Geburtshilfe der Medizinischen Universität (im Krankenhaus SPSK1) in der ul. Chałubińskiego 3. Es soll eine Einrichtung für alle Arten der gynäkologischen Erkrankungen werden, die junge Mädchen und Teenager betreffen. Das Zentrum wird täglich Mädchensprechstunde anbieten, dringende Fälle werden rund um die Uhr konsultiert.
"Die Mädchenpraxis ist schon geöffnet, der restliche Teil des Zentrums öffnen wir in einem oder zwei Monaten, wenn die Renovierung der Räume abgeschlossen ist," sagt Prof. Lidia Hirnle, Leiterin des I Klinikums für Frauenheilkunde und Geburtshilfe der Medizinischen Universität in Wrocław (I Klinika Ginekologii i Położnictwa UM we Wrocławiu). Das für die Untersuchung der Mädchen geeignete Behandlungszimmer befindet sich im Erdgeschoss, die übrigen Räume des Zentrums im 1. Stock. Die Vertreter der Klinik möchten, dass es für die Kinder einen separaten Warteraum gibt.
Ultraschall schon für die Kleinen
"Wir werden uns auf die Vorsorge der Mädchen von Klein auf konzentrieren. Die Praxis soll Screenings durchführen. Wir möchten Mütter mit ihren kleinen Töchtern zu Besuchen in Frauenarztpraxis ermutigen und auch Mütter von Töchtern in der Pubertät. Im Vorschul- und Grundschulalter kann man nicht-invasive Ultraschalluntersuchungen der Bauchhöhle durchführen, ohne Endoskopie," erklärt Prof. Lidia Hirnle.
Dank den Screening kann man schon bei Mädchen im frühen Alter z.B. Entwicklungsfehler der Gebärmutter, Endometriose oder Tumore am kleinen Becken erkennen, die später z.B. zur Unfruchtbarkeit führen können.
Die jungen Patientinnen können auch vor Ort operiert und stationär behandelt werden. Das Zentrum wird auch Sprechstunden für Mädchen aus den Stationen für Hämatologie nach Radio- und Chemotherapien, für Chirurgie, Endokrinologie, Psychiatrie (Anorexie, Bulimie, Fettleibigkeit) anbieten.
Die Ärztinnen helfen den kleinen Patientinnen
Das Gynäkologische Zentrum für Mädchen soll auch Opfern des sexuellen Missbrauchs und Gewalt in der Familie helfen. Wie Prof. Lidia Hirnle versichert, wird das Zentrum in allen drastischen Fällen der Gewaltanwendung gegen minderjährige Mädchen rund um die Uhr mit der Polizei zusammenarbeiten.
Um den Stress der Mädchen zu reduzieren, arbeiten im Team Frauen - Ärztinnen. Das Zentrum wird mit Chirurgen, Urologen und Kinder-Endokrinologen zusammenarbeiten. Bei Bedarf helfen auch Kinderpsychologen, mit denen die Klinik zusammenarbeitet.
Die Leiterin der Klinik gibt allerdings zu, das Zentrum bräuchte, um leistungsfähig arbeiten zu können, ein gut ausgestattetes Ultraschallgerät, Kolposkop und Ausrüstung für endoskopische Eingriffe, die insgesamt über 400 Tsd. PLN kosten. Ein Teil der Gelder für die Geräte wurde während des letzten 13. Wohltätigkeitsballs von Anna und Rafał Dutkiewicz gesammelt. 15 Proz. der gesammelten Spenden wird für die Ausstattung des Gynäkologischen Zentrums für Mädchen verwendet.