In Wrocław regiert die Katze [Fotos]

Die Treue des Hundes ist sprichwörtlich. Ergeben, hilfsbereit und immer beim Fuß. Der Hund ist allerdings, zu seinem Leidwesen, vom Menschen abhängig. Er kann nicht selbst Gassi gehen und verträgt schlecht die Einsamkeit. Für eine Katze ist das Alleinsitzen in den vier Wänden kein allzu großes Problem. Sie kann lange schlaffen und ihr „Geschäft“ in der Katzentoilette erledigen. Daher kommt auch ihre steigende Beliebtheit.

Die selbstgenügsame Katze

" Als ich nach Wrocław gezogen bin, vermisse ich mein Zuhause. Nach der Arbeit kehrte ich in die leere Wohnung zurück. Die Katze erwies sich deshalb als die Lösung. Für einen Hund wäre es eine Qual. Ich hätte es nicht geschafft, ihn rechtzeitig auszuführen. Die Katze hat ihre Toilette, ich lasse ihr Wasser und Futter da und sie kann stundenlang alleine sitzen," – sagt Monika. "Und wenn ich nach Hause komme, habe ich Gesellschaft."

Traurige Seite der Popularität

Dass die Katzen langsam zu den beliebtesten Haustieren werden, bestätigen auch die Statistiken des Wrocław Tierheims. Vor einigen Jahren kamen in der Einrichtung auf 300 Hunde rund ein Hundert Katzen. Heute sind es fast genauso viele. Im Dezember gab es dort 270 Katzen. "Das ist ein gewisses Zeichen unserer Zeit. Wir leben schnell und bequem. Und die Katzen sind pflegeleiche Vierbeiner. Vor allem für berufstätige Singles. Man muss nicht mit ihnen spazieren gehen, rechtzeitig zurückkommen, um sie auszuführen," sagt Zofia Białoszewska, Direktorin des Wrocław Tierheims.

Im Keller und auf dem Sofa

In Wrocław gibt es viele Hilfsvereine für Katzen. Sie helfen, füttern und sorgen für ärztliche Behandlung der Tiere. Es gibt auch ein städtisches Programm der Katzensterilisation. In Schrebergärten werden vielerorts spezielle Katzenhäuschen aufgestellt. Hausverwalter, die sich dazu entschließen, ihre Kellerfenster für Katzen aufzumachen, sind zufrieden mit dieser Zusammenarbeit, speziell im Bereich der Rattenbekämpfung. Auch die Zahl reiner Wohnungskatzen wird größer. Sogar in manchen Studentenheimen einigen sich die Studenten untereinander und halten Katzen, auch wenn es gegen die Hausordnung verstoßt. "Sie stört doch niemanden. Sie verlässt nicht mein Zimmer, ist sauber, weil sie ihre eigene Toilette hat und macht keinen Lärm," sagt Patrycja. "Die Studenten während ihrer nächtlichen Partys machen mehr Schaden als meine Katze."

Katzenkreis der Redaktion

Die Katze ist auch ein dankbares Thema. Sogar wenn wir auf eigene Erfahrungen in der Redaktion von www.wroclaw.pl zurückblicken, ist die "Katzenfraktion" sehr stark. Wir können uns über unsere Katzen stundenlang unterhalten. Wir zeigen uns die Fotos unserer Lieblinge, tauschen Pflegetipps. Die Gespräche und Austausch finden natürlich unter den Katzenfans statt. Und die Anderen? Die Anderen müssen zuhören.