Im didaktischen Zentrum findet man unter anderem medizinische Modelle, ausgestattet mit einen erweitertem elektronischen System. In Geräten dieser Art kann man die Krankheitsbilder programmieren. Die Aufgabe der Studenten ist es, diese zu erkennen, eine Diagnose zu stellen und die richtige Behandlung zu verordnen.
"Zur Ausstattung der Werkstatt sollen auch digitale Anatomietische gehören", kündigt Prof. Michał Jeleń, Prorektor für Didaktik der Medizinischen Universität an.
Auf dem großen Display kann man die einzelnen Elemente des menschlichen Organismus wie den Kreislauf, das Atmungssystem, das Skelett und das Nervensystem sehen. Die Bilder sind sehr detailliert, man sieht selbst die kleinsten Blutgefäße. Man kann sie vergrößern und beliebig drehen. Das Gerät ermöglicht auch das Üben der chirurgischen Eingriffe, wie z.B. der Schnitte.
Prof. Michał Jeleń: "Als ich noch studierte, haben wir die Muskeleinstiche noch untereinander geübt. Bis heute perfektionieren die Studenten die chirurgischen Eingriffe, wie etwa das Nähen, auf Hähnchenschenkel. Heute absolvieren die zukünftigen Ärzte einen Teil der Unterrichtsstunden in der Pathologie und in den Kliniken, wo sie mit den echten Patienten zu tun haben. Man darf sie jedoch nicht anstrengenden Untersuchungen oder Eingriffen aussetzen".
Im Zentrum sind Unterrichtsstunden für Studenten der Humanmedizin, Zahnmedizin sowie Krankenpflege und Geburtshilfe geplant. “Die heutigen medizinischen Modelle sind so perfekt, dass man mit ihrer Hilfe alle Maßnahmen lehren kann, die bei einer echten Geburt befolgt werden müssen“, sagt der Prorektor für Didaktik und betont dabei: "Natürlich können selbst die perfektesten Geräte nicht den Menschen ersetzen. Die Studenten lernen daran nicht die Empathie oder wie man guten Kontakt zum Patienten aufbaut. Daran müssen wir denken, denn das ist ein wichtiger Bestandteil der Beziehung Arzt-Patient".
Die Verwaltung der Medizinischen Universität wird für das neue didaktische Zentrum das Gebäude der ehemaligen Kantine auf dem Gelände des alten Campus umbauen. Die Renovierung des Gebäudes und seine Ausstattung sollen rund 30 Mio. PLN kosten, finanziert wird sie überwiegend aus den Mitteln des Gesundheitsministeriums.